German:Overhead

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Deutsch: wörtlich "Überkopf", auch "Zuschlag"

Overhead bezeichnet in Peer-to-Peer-Applikationen die Gesamtheit der übertragenen Daten, die nicht direkt Teil der hoch- oder herunterladenden Datei sind. Man könnte also sagen: Die "Verwaltungsdaten". Der Overhead macht einen nicht zu unterschätzenden Teil der gesamten Datenmenge aus.


Contents

Anteil des Overheads an der Bandbreite

Abhängig von der Beliebtheit der Dateien im Share, der Größe der Warteliste, der Anzahl der Verbindungen, der gefundenen Quellen, der Bandbreite des Internetanschlusses, der Modversion, der verbundenen Netzwerke und anderen Faktoren macht Overhead zwischen drei und zehn Prozent der hochgeladenen Daten aus. Ein kurzfristiges Ausreißen des Wertes nach oben oder unten ist normal. Im Download ist der Prozentsatz ähnlich, aber weniger relevant, da die meisten eMule-Benutzer über asynchrones DSL verfügen und die Download-Bandbreite durch eMule in den seltensten Fällen ganz ausgereizt wird.


Formen von Overhead

In eMule wird Overhead durch folgende Faktoren verursacht:

  • Pings (im Rahmen von USS)
  • Client-Server-Kommunikation (Verbindung, Senden der freigegebenen Dateien, Suchanfragen, Quellenvermittlung)
  • Client-Client-Kommunikation (Bestätigungen für eingegangene Datenpakete, Austausch von Nickname, Modstring, Downloadstatus, Webcache-Proxys, QR)
  • Kademilia (Kontaktaufnahmen, Suchanfragen, Weiterleitung von Schlüsselwerten)
  • Webcache (Austausch von Pseudo-URLs gecacheter Blöcke)


Overhead anzeigen lassen

In neueren eMule-Versionen und -Mods ist es möglich, sich neben der reinen, für Dateien verwendeten, Bandbreite auch den Overhead in eMules Statusleiste (am unteren Rand) anzeigen zu lassen. Das sieht in etwa so aus:

Der Wert in Klammern ist der momentan gesendete / empfangene Overhead.

Dieses Feature lässt sich unter Einstellungen -> Verbindung -> "Zeige Overhead-Bandbreite an" aktivieren. Der Overhead-Wert ist dann nicht mehr im angezeigten Up-/Downloadspeed enthalten.


Overhead minimieren

Das Minimieren des Overheads ergibt dahingehend Sinn, dass dadurch mehr Bandbreite für die Dateien an sich zur Verfügung stehen. Das ist gut für das Netzwerk. Des weiteren hat dies auch Vorteile für die eigene Internetanbindung: Weniger Overhead durch weniger aktive Verbindungen bedeutet niedrigere Ping-Werte und dadurch wieder höhere Geschwindigkeit im Up- und Downstream und eine insgesamt stabilere Internetverbindung. Hierbei gilt es allerdings sorgfältig abzuwägen: Wenn bestimmte Features deaktiviert werden, kann der Effekt auch ins Gegenteil umschwingen und kontraproduktiv für das Netzwerk sein.

Hier zwei Methoden, um den Overhead im sinnvollen Rahmen zu minimieren:

Anzahl der Upload-Slots verringern
Jede aktive Verbindung erzeugt Overhead. Je weniger Upload-Slots, desto größer die Uploadgeschwindigkeit pro Slot bei weniger Overhead. Ideal sind dafür Mods mit Slotfocus und/oder einstellbarer Anzahl der Upload-Slots (z. B. Cyrex2001).
Verbindung zu eD2K-Servern abschalten
Mittlerweile ist der dezentrale Kademilia-Ansatz in eMule so weit entwickelt, dass man sowohl hinsichtlich Dateisuche als auch Quellenfindung (in Verbindung mit Source Exchange) über Kad schneller mehr Ergebnisse bekommt. Weiterhin liefern Server überwiegend die gleichen Quellen (nur langsamer) - warum sollte man diesen "Job" also doppelt erledigen lassen? Die automatische Verbindung zu eD2K-Servern (die auch in Puncto Anonymität von Vorteil ist) beim Start lässt sich in eMule deaktivieren, indem man in den Einstellungen unter "Verbindung" den Haken vor "eD2K" entfernt. Natürlich kann man ebenso Kad ab- und die Serververbindung einschalten. Obwohl dadurch mehr Overhead vermieden wird, ist diese Methode aber nicht zu empfehlen, weil einige Fake-Server existieren und langfristig die Entwicklung von eMule zu einem serverlosen Netzwerk tendiert.
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